schreien

schreien
schreien:
Das nur im dt. und niederl. Sprachgebiet altbezeugte starke Verb mhd. schrīen, ahd. scrīan, mniederl. scrīen steht neben den schwach flektierten Verben niederl. schreeuwen, niederd. schrēwen »schreien«, engl. to scream »kreischen«. Ohne den s-Anlaut stellt sich aisl. hrīna »schreien, jammern« dazu. Die Wörter gehen auf die unter Harke dargestellte lautmalende Wurzel zurück. – Abl.: Schrei »unartikuliert ausgestoßener, oft schriller Laut« (mhd. schrī, schrei, ahd. screi); Schreier (mhd. schrī‹g›er »Ausrufer, Herold«), dazu Marktschreier (17. Jh.) und marktschreierisch (18. Jh.); Geschrei »‹dauerndes› Schreien« (mhd. geschrei‹e›, ahd. giscreigi, Kollektivbildung zum Substantiv »Schrei«). Zus.: Schreihals ugs. für »jemand, der häufig schreit« (16. Jh.). Die früher sehr wichtige Rolle des Schreiens im Recht und im Volksglauben zeigt noch der Gebrauch der Präfixverben beschreien (mhd. beschrīen »ins Gerede bringen; öffentlich anklagen«; nhd. auch wie berufen für »unbedacht reden«) und verschreien (mhd. verschrīen, verschreien »sich überschreien; öffentlich verklagen«, nhd. »verleumden«), dazu noch die mit dem 2. Partizip gebildete Wendung »verschrie‹e›n sein« (z. B. als Geizhals).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • schreien — Vst. std. (9. Jh., duruhscrian 8. Jh.), mhd. schrī(e)n, ahd. scrīan, as. scrīan Stammwort. Zu wg. * skreia Vst. schreien , auch in afr. skrīa. Hierzu eine Erweiterung in nschw. skrika Vst. Weiter hierher me. scrǣman schreien . Das Wort hat keine… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schreien — Schreien, 1) die natürlichste Anstrengung der Stimme in lauten unarticulirten Tönen; ist einfacher, durch den Instinct gebotener Ausdruck eines lebhaften Gefühls. Da aber das Gefühl zunächst an ein Bedürfniß geknüpft ist, so ist das S. zugleich… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • schreien — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Schrei • Ruf • rufen • kreischen • weinen Bsp.: • …   Deutsch Wörterbuch

  • schreien — schreien, schreit, schrie, hat geschrien 1. Kinder, hört bitte auf, so laut zu schreien. – Ich muss arbeiten. 2. Unser Baby hat heute Nacht viel geschrien …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • schreien — V. (Grundstufe) sehr laut rufen oder sprechen Synonyme: brüllen, kreischen Beispiele: Sie schrie vor Schmerz. Alle schrien seinen Namen …   Extremes Deutsch

  • Schreien — 1. Am Schreien erkennt man den Esel. 2. Der muss laut schreien, der den Teufel schrecken will. Dän.: Han skal skrige høyt, som vil forskrekke fanden. (Prov. dan., 509.) 3. Der schreit allzeit, der Schläge bekommt. Schwed.: Den gnäller alltid, som …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • schreien — plärren (umgangssprachlich); brüllen; johlen; laut werden; grölen; kreischen (umgangssprachlich); krakeelen (umgangssprachlich); rufen; krähen ( …   Universal-Lexikon

  • Schreien — erstes Schreien Das Schreien ist eine Funktion der Stimme, die sich durch eine hohe Lautstärke und meist durch starke Emotionalität auszeichnet. Das Schreien ist wohl die erste kommunikative Lautäußerung des neugeborenen Menschen und stellt damit …   Deutsch Wikipedia

  • schreien — Etwas schreit zum Himmel: es klagt laut an und fordert Gottes strafende Gerechtigkeit heraus, wenn die irdische versagt. Diese Redensart und die ähnliche Wendung Etwas ist himmelschreiend beruhen auf Gen 4, 10; 18, 20; 2. Ex 3, 7. 9; 22, 22 und… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • schreien — schrei·en; schrie, hat geschrien; [Vt/i] 1 (etwas) schreien etwas mit sehr lauter Stimme rufen ↔ flüstern <Hurra / hurra, um Hilfe schreien>: lautes Schreien hören; Die Musik war so laut, dass man schreien musste, um sich zu verständigen;… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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